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Buchrezension
 
 

Rezension zu "Die vier Schöpfungsordnungen ..."
hier zu: "Die Drei-Stände-Lehre von Martin Luther"

von Johannes Heinrich Schmid

Kapitel 2 ist eine überarbeitete Seminararbeit von Titus Vogt zur Drei-Stände-Lehre von Martin Luther. Vogt betont, dass es Luther nicht um eine Lehre von der Gesellschaft geht, auch nicht darum, die Gesellschaft zu verändern. Er hat die Dreiständelehre schon vorgefunden und arbeitet mit ihr vor allem in katechetischer Absicht: wie sollen wir als Christen leben? Die Stände (Luther redet auch von Regimenten, Hierarchien, Stiften, Orden) sind in der Schöpfung verankert und durch das Evangelium bestätigt. Sie dienen der Heiligung, dem: Gott fürchten und lieben in jedem Stand.

Die Familie, resp. die Ehe, das Haus, die Oeconomia ist der primäre Stand, aus dem die anderen beiden, die Obrigkeit und die Kirche, resp. der christliche Stand hervorwachsen. Die drei Stände oder Regimente haben universale Geltung für jedes Volk und jede Zeit. Auch der vierte Stand, die Arbeit taucht bei Luther gelegentlich auf. Auch er ist aus dem Haus hervorgewachsen. Wichtig ist Luther die Würde aller Stände, auch des einfachsten Dienstes im Haus. Für den Christen sind alle Stände geistlicher Art, und er gehört jedem Stand zugleich an. Luther wendet sich energisch gegen die Anmaßung eines besonders würdigen geistlichen Standes. Auch in der Kirche sind alle Dienste einander gleichgestellt. Der geistliche Stand umfasst alle, die in der Kirche eine Aufgabe haben. Die Einsetzung einer Obrigkeit erkennt Luther in Gen 9,6, wo die Todesstrafe geboten wird. Luther bejaht gemäß Apg 5,29 auch das Widerstandsrecht gegen den Staat. Nach Vogt ist er eher für den Rechts- und nicht für den Machtstaat.

Gründlich befasst sich Vogt mit Luthers Kampf gegen die selbsterwählten Stände wie Mönchtum und Papsttum. Er belegt das mit vielen Zitaten, wobei er die Lutherausgabe von Joh. Walch von 1910 benützt. Vogt wirft auch einen Blick auf die Entwicklung der Drei-Stände-Lehre vor Luther. Luthers erste Aufzählung der Stände findet sich im Sermon von dem heiligen Sakrament der Taufe 1519. Genannt werden die Stände auch in: Vom Abendmahl Christi 1528.

Schließlich gibt Vogt eine graphische Darstellung der Drei-Stände-Lehre in ihrem Verhältnis zur Zwei-Regimentenlehre. Dabei gehört die Kirche ins geistliche Reich mit der rechten Hand, Haus und weltliche Obrigkeit dagegen ins weltliche Reich mit der linken Hand. Die beiden Reiche und in ihnen die drei Stände sind die Weisen, auf die Gott regiert. Vogt arbeitet sowohl mit Luthertexten, als auch mit wichtiger Sekundärliteratur: Elert, Althaus, Reinhard Schwarz, Wilhelm Maurer u.a. Er legt eine gute Studie vor, die auf knappem Raum Wesentliches zum Thema sagt.


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